Mahjong in der Hambuger Kunsthalle
Chinesische Gegenwartskunst aus der Sammlung Sigg in der Hamburger Kunsthalle noch bis zum 18. Februar 07 Die große Ausstellung der Sigg Sammlung in der Hamburger Kunsthalle erstreckt sich über 4. Etagen und man sollte genug Zeit mitbringen, um auch ja alles in Augenschein nehmen zu können. Begonnen wird mit Propagandabildern, die Helden des Volkes wie Arbeiter und Bauern in Aktion zeigen. Anschließend wandert man durch Räume, die Titel wie China Avant-Garde oder Mao Mythos bzw. Mao Pop tragen. Zu sehen ist dann folglich Mao Tse-tung, mal im Andy Warhol-Stil und mal sitzend auf einem Sessel im Klimt-Stil. Auch erste Maokritik kommt auf, zu sehen bei Wang Guangyi, der mit seinem Bild Mao hinter Gittern, den Halbgott einfach hinter ein rotes Gefängnisgitter steckt. Thematisiert werden auch die politischen und sozialen Mißstände im Reich der Mitte. China, wo es mit den Menschenrechten immer noch nicht zum besten steht und welches auch nicht gerade durch eine lockere Pressefreiheit auf sich aufmerksam gemacht hat, wird durch Künstler wie Yang Shaobin oder Fang Lijun hinterfragt. Yang Shaobin, der u.a. Marilyn Manson CDs in seinem Atelier sammelt, thematisiert die Gewalt gerade zwischen Staat und Bürger. Er, der selber vor seiner Künstlerkarriere Polizeibeamter war, zeigt Kampfsituationen und berührt durch seine Bilder den Betrachter. Andere Themen die aufgegriffen werden sind u.a. die Ein-Kind-Politik in China sowie die SARS-Seuche. Das Finale erfolgt anschießend im untersten Stockwerk der Kunsthalle, zu sehen ist ein riesiges Portemonnaie mit Check-Karten und Geldscheinen in dem ein Bildschirm eingebracht wurde, welcher den Herstellungshergang des Lederportmonnaies zeigt. Von der Tötung des Rindes bis zur Häutung verfolgt man die Entstehung der Geldbörse. Vom Kurator der Ausstellung als das Highlight der gezeigten Werke empfunden, wird nun darüber nachgedacht dieses Kunstwerk von Zhou Xiaohu für die Hamburger Kunstsammlung zu erwerben.
www.hamburger-kunsthalle.de
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