Wavelength
Der 45minütige Experimentalfilm Wavelength von Michael Snow entstand 1967 und gilt als Meilenstein innerhalb der internationalen Avantgardefimszene. Er stellt einen wesentlichen Beitrag zum structural film dar. Snow konzentriert sich in seiner Arbeit auf die Reduktion des Ausdrucksmittels und auf wenige Formelemente, die einen „Inhalt“ oder einen narrativen Moment des Films verleugnen. Diese Streben kann mit der gleichzeitig aufkommenden Tendenz der Minimal Art in der zeitgenössischen bildenden Kunst gesehen werden. Im Film kann man diese Haltung als eine Gegenbewegung zur allgemeinen Reizüberflutung der Zivilisation verstehen oder auch ein Anti-Hollywood Statement erkennen. Thematisiert werden in Wavelength formale Probleme anstelle von erzählerischen Inhalten. Jegliche Illusion, dass man es mit einem narrativen Film zu tun hat, wird dadurch zerstört, dass Snow strukturelle De- und Rekonstruktion des filmischen Aufbaus nutzt, um die Harmonie zu zerstören. „Snows Anliegen ist es, den Betrachter zur größtmöglichen Erkenntnis beider Qualitäten des filmischen Bildes zu bringen: seinen Verweischarakter als Repräsentation der visuellen Welt und seine wesentliche Beschaffenheit als, in Snows Worten, ›projiziertes, bewegtes Licht-Bild‹.“ (Quelle: www.medienkunstnetz.de) Mit dieser Ansicht vertritt Snow den Anspruch der structural films. Es geht nicht darum eine Wirklichkeit zu reproduzieren, sondern vielmehr zu untersuchen, wie und wodurch wir diese Wirklichkeit wahrnehmen.
FILM: Wavelength (Ausschnitt)
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