Lotty Rosenfeld
documenta12
Die chilenische Künstlerin Lotty Rosenfeld hat bereits im April mit den Vorbereitungen für ihr d12-Projekt Una Milla de Cruces sobre el Pavimento (Eine Meile aus Kreuzen auf dem Asphalt) in Kassel begonnen. Ursprünglich standen diese Kreuze in Chile als Zeichen des Widerstands gegen die Pinochet-Diktatur. Das Symbol des Kreuzes wählte Lotty Rosenfeld bereits in ihrer ersten öffentlichen Aktion 1979 in Santiago, wo sie die Kreuze als Zeichen des Todes sah und so auf die Opfer der damaligen Diktatur in Chile verwies. Weitere Kreuzaktionen der Künstlerin fanden u.a. 1983 in Berlin am Checkpoint Charlie statt, wo sie die Kreuzung von West und Ost symbolisieren sollten. Im Vorfeld der d12 führte Rosenfeld zahlreiche additional gestures, Interventionen im öffentlichen Raum, durch, die unmittelbar Bezug nehmen auf ihr d12-Projekt. So zeichnete sie Kreuze vor dem Brandenburger Tor und dem Reichstag in Berlin. Diese Geste stellt für Rosenfeld eine symbolische Hinterfragung dieser Machtzentren dar und zeigt eine Art Verletzung dieser repräsentativen Institution an.
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