Playing Video on a Violin
Steina und Woody Vasulka gehören zu den Pioniere der Videokunst. Das Künstlerpaar lernte sich in den 70er Jahren während des Studiums in Prag kennen. Seither arbeiten die beiden zusammen und widmen sich den Fragen der Erforschung der Grenzen des Mediums Video in der Differenz zum Fernsehen und Film. Woody Vasulka, der frühere Filmemacher und Absolvent eines Ingenieurstudiums, war daran interessiert das elektronische Medium zu dekonstruieren, eine Bildsprache zu erarbeiten und so die Beziehungen der Maschinen untereinander zu entschlüsseln. Steina Vasulka, die ein Studium der Musiktheorie und Violine an einem Musikkonservatorium absolvierte, verstand das Medium mehr als ein Instrument mit dem sie bestimmt Beziehungen und Bewegungen untersuchen konnte. So greift sie In Violin Power den Gedanken auf, die Töne beim Violinespielen durch das Video sichtbar zu machen und so praktisch zu übersetzen. Steinas Ansatz liegt darin ihre eigene Körperpräsenz in die Modulation des Signals mit einzubauen. Der Dialog mit der Maschine soll eine intermediale Verbindung von Körper und Maschine sein, sie selber bindet sich in das Maschinensetting ein. „Playing video on a violin“ bezeichnet das Phänomen, dass der Ton der Violine mit dem Videoprozess zusammenfällt, welcher in Echtzeit den Ton der Violine ausführt. Die ersten Videoperformances von Violin Power zeigten den Effekt, dass die Bogenbewegung Steinas beim Violinespielen unmittelbar zu Abweichungen der Bildpositionen führte. So sieht es aus als ob Steina gleichzeitig Violine wie auch Video spielt.
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