Christina Kubisch
Der Bremer Medienkünstlerin Christina Kubisch wird momentan in der Bremer Kunsthalle eine Einzelausstellung gewidmet. Neben ihren ersten Arbeiten aus den 70er Jahren werden ebenfalls neuste Werke vorgestellt. Viele frühe Performances von Kubisch entstanden in Zusammenarbeit mit dem italienischen Künstler Fabrizio Plessi. Plessi beschäftigt sich mit experimentellen Filmen und Videokunst, sein Hauptthema in vielen Arbeiten ist Wasser. So entstand 1978 eine Zusammenarbeit mit Kubisch unter dem Titel Liquid Time (Tempo Liquido). Der Arbeit mit Plessi waren eigene Projekte vorangegangen, wie Erotika, In Touch with oder Week-End. In Week-End spielt Kubisch mit Gasmaske Flöte und treibt das Ganze bis zur totalen Erschöpfung. Man hört sie nur noch röcheln und nach Luft schnappen, ein Akt der Grenzenüberschreitung. In Touch with zeigt die Künstlerin beim Querflötespielen mit Fingerhüten. Dem Instrument werden so vollkommen ungewohnte Töne entlockt. In ihren neusten Arbeiten entwirft sie Klangräume im Außenraum, die Töne und Klänge werden durch Kopfhörer erfahrbar. Anliegen ist es die Schnittstelle zwischen Natur und Technik kenntlich zu machen. Wesentlicher Teil der Arbeit ist die Notation der Klanginstallationen bzw. die skizzenhafte Fixierung und Entwicklung. Die Arbeit von Christina Kubisch ist stark von John Cage geprägt, der als radikaler Kunsterneuerer ein neues Sehen und Hören erreichen wollte.
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